Fair geht anders – wir zeigen wie

Überall steigen die Preise. Und nicht immer sind die Gründe nachvollziehbar. Am schnellsten kommen Zweifel auf, wenn man mit seinem Auto zur Tankstelle fährt. Kostensteigerungen beim Einkauf werden dort „in Echtzeit“ an die Verbraucher weiter gegeben. Sinken die Kosten dann wieder, kann das schon einmal dauern, bis beim Verbraucher etwas ankommt. Auch in anderen Bereichen bekommt man gerne den Eindruck, dass sich jemand schnell noch „die Taschen voll“ machen will. Wir machen das nicht. Auch wir sind von steigenden Energiepreisen betroffen und müssen diese


an unsere Bewohner weitergeben. Wie wir das regeln und fair dabei bleiben, beschreiben wir hier.

Worum es geht und wie wir darauf reagieren

Sicher haben Sie es schon in den Nachrichten gehört: unsere Bundesregierung hat in den letzten Wochen und Monaten die Grundlagen geschaffen, um in nie dagewesener Weise in das Preisgefüge der Energiepreise einzugreifen. Die letzten Hürden wurden am 12. Juli aus dem Weg geräumt und am vergangenen Donnerstag, dem 28. Juli, hat Bundeswirtschaftsminister Habeck „die Katze aus dem Sack“ gelassen. Ab dem 01. Oktober wird der Gaspreis für alle um „1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde“ steigen. Dies kann die Bundesregierung aufgrund der neuesten Gesetzeslage per Verordnung festlegen.

Diese Verordnung, die wir nun zum 01. Oktober erwarten, soll alle gleichermaßen betreffen. Unabhängig davon, was vertraglich mit den Energielieferanten vereinbart wurde. Die Bundesregierung spricht bei diesem Eingriff von einer „saldierten Preisanpassung“. Sie wurde so gestaltet, um die gestiegenen Importkosten gleichmäßig an alle Verbraucher weiter zu geben.

Wir vermieten an unsere Bewohner in der Regel befristet, meist für zwei Semester. Es wäre nun das Einfachste, ab Oktober vorsorglich die Pauschale zu erhöhen. Wir haben uns aber dagegen entschieden. Wir erhöhen unsere Preise nicht! Und wir geben auch nicht schon vorsorglich steigende Energiekosten an unsere Bewohner weiter.

Wir erhöhen die Pauschale der Betriebskosten erst dann, wenn wir genau wissen, um welchen Betrag die Energiepreise steigen werden. Und wir senken die Pauschale wieder auf die bisherige Höhe, sobald der Staat die Maßnahme zurücknimmt und der Mehraufwand kompensiert wurde.

Unsere Transparenzoffensive

Unsere Kalkulation geht bisher (2018 bis heute) davon aus, dass mit einem Betrag von einhundert Euro pro Person die monatlichen Nebenkosten incl. der Kosten für Personal und Verbrauchsmaterialien für die vorhandenen Serviceleistungen abgedeckt werden. Dies hat im Haus Ochsentorstraße 11 bisher knapp gereicht, im Haus Hildebrandstraße 1 sind die tatsächlichen Kosten etwas höher als veranschlagt. Die Aufteilung der Pauschale in den bisherigen Verträgen in Energiekosten, weitere Betriebskosten und Serviceleistungen war grob geschätzt und nicht an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst worden. Unterm Strich hat es aber nahezu gereicht. Den Fehlbetrag konnten wir mit anderen Posten verrechnen – es wurden eben weniger Rücklagen gebildet als geplant.

Sobald klar geworden ist, wie stark die Energiepreise genau steigen, werden hier an dieser Stelle die tatsächlichen Kosten offengelegt und somit genau dargelegt, wie sich der Vorgang auf die Pauschale auswirkt. Über die dann bevorstehende Heizperiode hinweg werden die tatsächlichen Verbrauchsdaten der beiden Häuser veröffentlicht, sodass Sie die Kosten nachvollziehen können*. Haben die Bewohner Energie eingespart und somit die Kostensteigerung abgedämpft, dann wird auch dieses an Sie zurück gegeben.

Energie sparen kann sich lohnen

Von dem Prinzip der Pauschale in den Beherbergungsverträgen werden wir nicht abrücken. Dies geht schon deshalb nicht, da ein Großteil der verbrauchten Energie nicht einzelnen Bewohnern zugeordnet werden kann. Es lässt sich nicht erfassen, wer wie lange und wie warm geduscht hat. Auch der in den Gemeinschaftsräumen verbrauchte Strom lässt sich nicht auf einzelne Benutzer zurückführen, genauso wenig wie die dort genutzte Heizung. Aber wenn Sie alle gemeinsam versuchen, Energie zu sparen, dann tun Sie nicht nur etwas für unsere Umwelt – Sie können auch bei den Kosten entlastet werden.

* Während dieser Artikel hier frei lesbar ist, wird die Offenlegung der Zahlen allerdings nur für angemeldete Bewohner zugreifbar sein.

(c) Beitragsfoto: Refuel photo created by rawpixel.com – www.freepik.com

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